Analyse von Luftbildern als ergänzende Methodik zur Ermittlung limnologischer Defizite

Die Auswertung von Luftbildern kann bei der Analyse von Defiziten und Zustandsentwicklungen von Seen und Flüssen ergänzend genutzt werden. Allein durch den Perspektivwechsel in die Vogel-perspektive werden mitunter Strukturen sichtbar, die beim Befahren der Gewässer mit dem Boot weniger ins Auge fallen oder verborgen bleiben.

Aus der Luft sind Auswirkungen auf die Unterwasservegetation durch das Schwojen der ankernden Bote um die Ankerkette zu sehen (linkes Bild).


Die Vogelperspektive ermöglicht die Beurteilung von Trübungseffekten durch die Einleitung von Rückspülwässern in einen Baggersee (rechtes Bild.


Hier werden dem Ufer vorgelagerte Flachwasserstrukturen und Wasserpflanzenbereiche deutlicher sichtbar.

Eine weitergehende Auswertung von Luftbildern ist durch die Nutzung von Bildanalyseprogrammen wie ImageJ möglich. Auf diese Weise können z.B. Wasserkörper unterschiedlicher Beschaffenheit gekennzeichnet werden. Im unten dargestellten Beispiel wurde so in Ergänzung zu einer Markierung mittels Salzlösung Undichtigkeiten eines Schleusenbauwerks sichtbar gemacht. Abgebildet ist die durch Zufluss von nährstoffreichem Flusswasser geförderte Algenentwicklung. Mittels ImageJ kann die Grünfärbung hervorgehoben und die Intensität gemessen werden. Die Methode lässt sich ebenso wie für das Algenmonitoring auch das Wasserpflanzenmonitoring einsetzen, sie kann aber im Unterschied zu Hyperspektralaufnahmen nur unter bestimmten Witterungsbedingungen (keine Wolkenbedeckung) genutzt werden.


Die Bearbeitung eines Schrägluftbildes mittels Hervorhebung von Grün- und Gelbfärbungen macht hier die verstärkte Algenentwicklung im Teilbereich eines Sees durch einströmendes nährstoffreiches Flusswasser sichtbar.